Impulse zur Osterzeit

Die Welt zu erobern liegt in der Natur des Menschen. Immer weiter, besser, höher kommen. In der Tat:...

Wir haben es weit gebracht. Wissenschaft und Technik garantieren uns einen guten Lebensstandard. Weit mehr als die Generationen vor uns, haben wir die Welt im Griff. Weshalb manche vom Anthropozän sprechen; dem Weltzeitalter, das vom Menschen geformt wird. Berauschende Höhenflüge, die uns die eigenen Grenzen vergessen lassen. Jetzt weist uns ein kleines Virus in die Schranken. Schmerzlich beginnen wir zu begreifen, wie wenig wir die Welt und das Leben wirklich im Griff haben. Auch das liegt uns in der Natur - die Selbstüberschätzung. Vor mehr als zweieinhalbtausend Jahren hält der Prophet Jesaja seinen Zeitgenossen vor: Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug! (Jesaja 5,21) Er weiß: Das führt in die Irre und bringt zuletzt Verderben, auch wenn es im Augenblick so scheint, als wäre es absolut angenehm und vorteilhaft. Jesaja warnt und wirbt: Hört auf Gott! Und warum? Weil er der "Heilige Israels" ist: Der, dem sie ihre Existenz verdanken. Der, dessen Fürsorge sie am Leben erhalten hat. Und der, der sie auch in Zukunft erhalten wird. Darin sehe ich die Chance unserer augenblicklichen Zeit: Dass viele Menschen sich Gott neu zuwenden. Nach ihm fragen. Darauf überzeugend Antwort zu geben, hat Jesus seinen Jüngern aufgetragen: Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. (Matthäus 5,13.14) Dass wir es miteinander lernen, uns richtig einzuschätzen: Als Kinder Gottes!